Max Simon wurde am 06.01.1899 in
Breslau/Schlesien geboren und trat 1917 in die kgl. preuß. Armee
beim Leib-Kürassier-Regiment "Großer Kurfürst" in Breslau
ein. Als einfacher Soldat nahm er an den Kämpfen in Mazedonien und
an der Westfront teil und erwarb sich das Eiserne Kreuz II.
Klasse.
Nach Kriegsende 1919 trat er einem Freikorps in Schlesien bei das
dort eggen die Polen kämpfte und wurde anschließend in die
Reichswehr übernommen in das Kavallerie-Regiment 16, das er 1929
als Unterfeldwebel verließ und dann in den Staatsdienst in
Thüringen trat.
Seit dem 01.05.1933 war er SS-Anwärter in der 47. SS-Standarte in
Gera ein. Dort baute er den Totenkopfverband "Sachsen" auf
und wurde am 09.11.1934 zum SS-Untersturmführer befördert.
Im Jahre 1935 erhielt Simon den Auftrag zur Aufstellung der
1.SS-Totenkopfstandarte "Oberbayern". 1938 wird er zum
Standartenführer erhoben.
Am 13. März 1938 wurden 2 Sturmbanne der 1.SS-Totenkopfstandarte
dem Heer unterstellt, welche dann die Autobahn München-Salzburg
sicherte und so am Einmarsch in Österreich beteiligt waren.
Beim Einmarsch ins Sudetenland kamen der Î. und der II. Sturmbann
zusammen mit dem Sudetendeutschen Arbeitsdienst zum Einsatz.
Während des Einmarsches kam es zu kurzen Schusswechseln mit
tschechischen Soldaten. Eingesetzte Pak- und Infanteriegeschütze
wurden von der Polizei oder der SS-Standarte "Deutschland"
ausgeliehen. Später defilierten die Sturmbanne an Adolf Hitler
vorbei.
Nach diesem Einmarsch gab man den III. Sturmbann ab um die 4.
SS-Totenkopfstandarte "Ostmark" aufzustellen.
Im Jahre 1938 wurde die Standarte für den Mob-Fall in Feldgrau
eingekleidet und nahm so an der Besetzung Böhmens und Mährens teil
(2 Sturmbanne). Erwähnt sollte noch werden, das nach dem Haushalt
des Innenministeriums nur 2 Sturmbanne bestanden, der 3. somit "schwarz"
aufgestellt wurde. Der Inspekteur der Totenkopfverbände, Theodor
Eicke, besorgte fehlende Finanzmittel in der Industrie. Mit
Kriegsbeginn wurden die Hundertschaften in Kompanien und die
Sturmbanne in Bataillone umbenannt.
Mit der Aufstellung der SS-Totenkopfdivision wurde im Oktober 1939
die 1.SS-Totenkopfstandarte "Oberbayern" als
SS-Totenkopf-Infanterieregiment 1 in die Division übernommen und
1943 in SS-Panzergrenadierregiment 5 umbenannt.
Im Westfeldzug eingesetzt errang das von Max Simon geführte
Regiment bei Le Catillon einen Erfolg der den Vormarschweg der
Division sicherte und 1200 gefangene einbrachte. Später kämpfte es
am La Basse-Kanal und marschierte bis Lyon, von wo aus das
Regiment über Orleans, Tours und Bordeaux an die spanische Grenze
verlegt wurde.
Mit Beginn des Russlandkrieges stürmte das Regiment am 2. Juli
1941 Kraslava und bildete einen Brückenkopf, man stieß durch die
Stalin-Linie bei Sebezh und marschierte nach Opotschka, wo Max
Simon in den folgenden Kämpfen verwundet wurde. Bei den Kämpfen an
der Mschaga übernahm er sein Regiment erneut.
In den folgenden Wochen kämpfte das Regiment südlich des Ilmensses
und brachte riesige Mengen an Kriegsgerät und zahlreiche Gefangene
ein. Es folgte die Sicherung des Vormarschweges Demjansk-Lushno
und damit verbundene schwere Abwehrkämpfe. Am 01.09.1941 zum
Oberführer befördert hatte sein Regiment somit entscheidenden
Anteil am Vormarsch der Division, wofür ihm am 20.10.1941 das
Ritterkreuz verliehen wurde.
Beim Kampf um den Demjansk-Kessel hielt das Regiment die Ostfront
des Kessels.
Am 01.12.1942 zum Brigadeführer ernannt übernahm er 1943 die
Aufstellung der 16. SS-Panzer-Grenadier-Division "Reichsführer
SS".
Die Sturmbrigade "Reichsführer SS" und viele Soldaten
seines alten Regiments bildeten den Stamm dieser neuen Division.
Die Aufstellung vollzog sich zunächst im Raum Laibach und dann in
Ungarn.
Im Juli 1944 wurde die Division nach Mittelitalien südlich des
Arno verlegt. Während der folgenden Kämpfe gegen britische Truppen
an der ligurischen Küste zeichnete sich die von Max Simon geführte
Division durch hohe Standfestigkeit aus und wurde zum bestimmenden
Element im Etruskischen Appenin. Außerdem bekämpfte die Division
erfolgreich im Rückraum agierende Partisanengruppen.
Als 639. Soldat der deutschen Wehrmacht erhielt Gruppenführer Max
Simon am 28. Oktober 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz, kurz
zuvor hatte er am 25. Oktober 1944 das Deutsche Kreuz in Gold
erhalten.
Am 16. November 1944 übernahm SS-Gruppenführer und Generalleutnant
der Waffen-SS Max Simon auf dem Gefechtsstand in Falkenberg als
Kommandierender General das XIII. SS-Armeekorps von Gruppenführer
Hermann Prieß. Dieser sollte die Führung des I. SS-Panzerkorps
Leibstandarte übernehmen, nachdem Gruppenführer Georg Keppler den
ausgefallenen General des III. (germanischen) SS-Panzerkorps,,
Obergruppenführer Felix Steiner, ersetzen musste.
Das XIII.SS-Armeekorps war der 1. Armee bis Kriegsende unterstellt
und kämpfte im Raum Lothringen gegen starke US-Verbände. Ab Mitte
Dezember 1944 verteidigte man den Westwall. Nachdem der Gegner
über die Mosel in den rücken des XIII. Armeekorps stieß, zog man
sich ins Saarland und in die Rheinpfalz zurück und lieferte dort
harte Verteidigungskämpfe. Infolge der Einkesselungsgefahr zog man
sich an den Rhein bei Germersheim zurück und begann die Truppen
überzusetzen und die Rheinbrücken zu zerstören.
Bereits am 1. April 1945 kämpfte das Armeekorps zwischen Main und
Jagst gegen die 4. US-Panzerdivision. Mitte April kam es zu
schweren Kämpfen um die Tauber-Aisch-Linie sowie um Würzburg und
Nürnberg. Crailsheim konnte längere zeit gehalten werden und die
verlorene Stadt Neumarkt konnte zurückerobert werden. Dennoch zog
man sich in den Süden zurück und kämpfte an der Donau und um
München.
Auf Befehl Max Simons wurden die Isar-Brücken nicht gesprengt da
es dafür kein Erfordernis gab.
Am 1. Mai 1945 stand das Korps am Inn und ab 4. Mai an den
Alpeneingängen in der Abwehr. Dort kapitulierte das XIII.
SS-Armeekorps unter SS-Gruppenführer und Generalleutnant der
Waffen-SS Max Simon, zwar angeschlagen aber abwehrbereit, den
amerikanischen Streitkräften.
Nach dem Krieg wurde Max Simon von einem britischen Kriegsgericht
in Padua zum Tode verurteilt, da bei Partisanenbekämpfungen in
Mittelitalien auch zahlreiche Zivilisten zu Tode kamen (Massaker
von Marzabotto - 1800 Tote). Simon wurde später zu lebenslanger
Haft begnadigt und 1954 aus dem Zuchthaus Werl entlassen.
Kurz nach seiner Entlassung begann die deutsche Justiz wegen
Totschlags zu ermitteln. Als Kommandeur des XIII. SS-Armeekorps
und Gerichtsherr hatte er 3 von Standgerichten verhängte
Todesstrafen gegen zum damaligen Recht als Defätisten geltende 3
Bürger der Ortschaft Brettheim bestätigt. Diese hatten
Panzervernichtungstrupps der HJ entwaffnet als diese gegen die
Amerikaner ziehen wollten. Simon wurde in allen 3 Sitzungen vor
dem Landgericht Ansbach freigesprochen, da seine Urteile dem
damals geltenden Recht entsprachen. Die Freisprüche wurden jedoch
vom Bundesgerichtshof aufgehoben.
Max Simon starb am 01. Februar 1961 kurz vor seiner 4. Verhandlung
in Lünen an Herzversagen und wurde auf dem evangelischen Friedhof
in Lünen beigesetzt.